Ein Stück vom alten Wien, Weinhaus Marie Seifert, Neuwaldeggerstraße 47
Marie SEIFERT-KUNTNER (Geb. am 12.3.1872 in Wien-Neuwaldegg, gest. 25.7.1950) war die Tochter eines Maurermeisters, der Großvater restaurierte die alte Dornbacher Kirche, die Mutter Katharina Willinger stammte aus einer der ältesten Neuwaldegger Familien. Ihr Vater war Hauer und schenkte damals den sehr beliebten „Lampelwürstler“ aus, den außer ihm nur der Pfarrer von Dornbach und der Stalehner (Steinlechner) kelterten. Die in einer musikalischen Familie aufwachsende Mitzi zeigte bald ihre stimmliche Begabung und wurde nach ausgezeichneter Schulung eine bekannte und beliebte Konzertsängerin. Ihre besondere Liebe galt aber stets dem Wiener Dudler, dem wirklich erlebten und nicht komponierten Volksgesang, und dem Wiener Lied. Von 1910 bis 1923 war sie an der Wiener Urania in zahlreichen Vorträgen zu hören und unternahm auch mehrere Konzertreisen. In den letzten 30 Jahren betrieb sie bis 3 Wochen vor ihrem Tod ein beliebtes Weinhaus in der Neuwaldegger Straße 47 und war als die „Singende Wirtin“ bekannt. Verheiratet war sie mit dem Direktionsrat der Stadt Wien, Franz Seifert, gewesen. Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Trude Neuhold, Bezirksmuseum Hernals. Die Ansichtskarte links oben stammt aus dem Jahr 1926, das Schild zeigt die Inschrift "Marie Seifert Weinhaus | jeden Sonn- und Feiertag KONZERT". |
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