Meine
Familie und ich wohnen seit meiner Geburt, 1954, in Dornbach. Ich
studierte Bildhauerei und Kunstpädagogik und heiratete danach den
Internisten Dr. Heinz Krisper. Bald kamen unsere Töchter Maria und
Johanna auf die Welt. Seit vier Jahren halte ich in der Pfarre
Dornbach einen Kinderkurs für Keramik. Ich unterrichte am Hernalser
Gymnasium und an der Universität für Angewandte Kunst.
Durch
mein Kunststudium bedingt setze ich mich täglich mit Kunst auseinander
und bringe häufig auch Themen des Alltags zu Papier. Die Verbindung
von Alltag mit religiösen Motiven steckt voller Überraschung in der
Erkenntnis, dass sich Themen im menschlichen Bereich grundsätzlich
ständig wiederholen.
Die
Themen meiner Bilder schöpfe ich daher aus der Beobachtung meiner
Umgebung und aus meiner Erfahrung. Das ruft auch das Bedürfnis dies
anderen mitzuteilen hervor. Mich beeindrucken Menschen in der
Interaktion miteinander, wenn Menschlichkeit wahr wird.
Der
Umgang mit Farben und Formen ist mir in meinen Arbeiten Mittel zum
Zweck meine Interessen ins Bildhafte zu übersetzen. Immer schon wollte
ich wissen, was hinter der äußeren Fassade eines Menschen steckt.
Schon immer habe ich mir gewünscht, die Wolken weg zu schieben und
dahinter zu blicken, am besten in den offenen Himmel. Denn der Blick
auf den offenen Himmel wird zu oft von Wolken der Konvention,
Schleiern des Vergessens, der Erziehung, der Umgangsformen und der
Kultur verhängt.
In
der Freundschaft erst flammt der Mut zur Ehrlichkeit auf. Meine Bilder
setzen sich damit auseinander, sie erzählen von Gesehenem, von
Erlebtem.
Wie
beispielsweise der Zyklus der sieben Werke der Barmherzigkeit
menschliche Szenen darstellt, die uns jederzeit betreffen. Ein
Krankentransport in Neapel stand beispielsweise Pate für eine der
Szenen.
Die
Bronzefigur „Demut“ (Bild links)
spricht durch ihre Körperhaltung. Sie muss das ausdrücken, was
„drinsteckt“. Ausdruck und Form müssen korrelieren und werden auch
unterstrichen durch das Material.
Mag. Dr. Margit Krisper
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