Agnes STADLMANN
Agnes Stadlmann
Die am 23.05.1968 in der Hafenstadt Stettin zur
Welt gekommene Agnes Stadlmann (geborene Agnieszka Maslanka), war schon
als kleines Mädchen eine akribische Beobachterin sozialen Verhaltens. Sehr
früh war sie mit den menschlichen Schattenseiten konfrontiert, vor allem
auch durch den damaligen politischen Umbruch in ihrer Heimat. Schwere
Ausschreitungen, bürgerkriegsähnliche Zustände, die 1981 in der Verhängung
des Kriegsrechtes in Polen ihren Höhepunkt fanden, forderten zahlreiche
Todesopfer und die permanente Militärpräsenz auf den Strassen.
Stundenlanges, oft vergebliches Warten vor den Lebensmittelgeschäften,
gehörte ebenso zum Alltag, wie die allgegenwärtige Angst und Aggression,
aber auch dieser Witz und Humor der solchen Situationen zu eigen ist. Dies
war für die damals Dreizehnjährige eine prägende Lebensphase. Aus dieser Zeit stammt wohl auch ihr Drang die wesentlichen Dinge des Lebens zu hinterfragen. Was macht den Menschen zum Menschen? Was verbindet uns Menschen, unabhängig von der Nationalität, der Hautfarbe oder dem sozialen Status? Diese Auseinandersetzung kann jeder, der sich ein bisschen über die alltägliche Oberflächlichkeit hinweggesetzt hat, in den Bildern von Agnes Stadlmann erkennen. Damit regt die Künstlerin zur Diskussion an.
Stilistisch sind ihre Werke wohl irgendwo zwischen phantastischem Realismus und Surrealismus einzuordnen. Sie selbst bezeichnet sich gerne, mit einem Augenzwinkern, als Vertreterin des „Linismus“. Die akribische Detailarbeit, die tiefe Atmosphäre und die Erschaffung von Traumwelten, die aber symbolhaft die Realität reflektieren, ziehen den interessierten Betrachter der Bilder unweigerlich in seinen Bann.
Agnes Stadlmann ist eine autodidaktische
Künstlerin, die sich stets zurückhaltend im Hintergrund bewegt. Es
bedurfte schon der Überredungskunst einiger Künstlerkollegen, ihres
Ehemannes und nicht zuletzt auch ihrer zwei Kinder, sie zur
Veröffentlichung dieser Bilder zu bewegen. Diese Haltung entspringt der
Einstellung, dass nicht der Künstler Bilder schafft, sondern dass ein Werk
durch ihn geschaffen wird und er somit - als Person - nicht im Vordergrund
steht! |
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